EFQM-Modell

Das EFQM-Modell unterstützt ein umfassendes Qualitätsmanagement. Jedes Unternehmen ist auf Gewinn ausgerichtet. Um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen, sind die Unternehmen darauf angewiesen, dass alle innerbetriebliche Prozesse funktionieren und nahtlos ineinander übergehen. Für eine hervorragende Vorgehensweise beim betrieblichen Management – auch Business Excellence genannt – wurde das EFQM-Modell im Jahr 1991 von der Europäischen Stiftung für Qualitätsmanagement als Rahmenrichtlinie entworfen. Im Fokus steht hierbei ein umfassendes Qualitätsmanagement auf allen Unternehmensebenen. Das EFQM-Modell kommt in der Privatwirtschaft und bei öffentlich-rechtlichen Unternehmen gleichermaßen zur Anwendung.

Die Struktur des EFQM-Modells

Überragendes Management kann in einem Unternehmen nur erfolgreich durchgesetzt werden, wenn der Prozess strukturiert organisiert ist. Das EFQM-Modell hat insgesamt neun Kriterien entwickelt, die die Grundlage für das Qualitätsmanagement bilden.

Diese neun Kriterien teilen sich in die beiden folgenden Gruppen auf:

  • Befähiger-Kriterien
  • Ergebnis-Kriterien

Die fünf Befähiger-Kriterien

Führung

Nach dem EFQM-Modell geht das umfassende Qualitätsmanagement von der Führung des Unternehmens aus. Hier werden die Visionen entwickelt, die dann in die Zielvorgaben umgewandelt werden. Neben der Entwicklung der Zieldefinition kommt der Unternehmensleitung die Aufgabe zu, das Managementsystem zu kontrollieren. Bei Bedarf unterbreiten die Führungskräfte Verbesserungsvorschläge.

Strategie

Eine Strategie ist erforderlich, um die gesteckten Erwartungen in die Praxis umsetzen zu können. Bei der strategischen Ausrichtung bilden die Fähigkeiten und die Leistungen der gesamten Belegschaft eine wichtige Rolle. Um den Leitgedanken des Unternehmens nie aus dem Blick zu verlieren, muss dieser ständig überprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden.

Belegschaft

Die Belegschaft muss bedarfsgerecht eingesetzt werden. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist die Organisation der Personaleinsatzpläne. Die Mitarbeiter werden entsprechend ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten eingesetzt. Ziel ist es, die Kollegen so einzubinden, dass sie eigenverantwortlich handeln können und dürfen.

Partner

Die Partner setzen sich aus Geschäftspartnern und Lieferanten zusammen. Ist das eigene Unternehmen abhängig von anderen Unternehmen, muss auch hier ein wirkungsvolles Qualitätsmanagement eingeführt werden. Um z.B. den Produktionsprozess zu beschleunigen, kann mit dem Lieferanten das Just-in-time-Verfahren oder das Just-in-sequence-Verfahren vereinbart werden.

Prozess

Der Prozess muss von der Unternehmensführung so gesteuert werden, dass die Kunden zufrieden sind. Werden die Käufer z.B. um ein Feedback gebeten, kann das Unternehmer stärker auf deren Bedürfnisse eingehen.

Die vier Ergebnis-Kriterien

Kundenorientierte Ergebnisse

Die kundenorientierten Ergebnisse sollen zeigen, wie die Kunden das Unternehmen wahrnehmen. Werden ihre Bedürfnisse und Wünsche befriedigt? Sind sie mit der Qualität der Produkte zufrieden? Was kann verbessert werden?

Mitarbeiterorientierte Ergebnisse

Auch die mitarbeiterorientierten Ergebnisse darf das Unternehmen bei einer umfassenden Qualitätsanalyse nicht vernachlässigen: Fähigen Mitarbeitern müssen Karrierechancen eröffnet werden. Außerdem muss die Chancengleichheit gewahrt bleiben.

Stakeholderorientierte Ergebnisse

Stakeholderorientierte Ergebnisse müssen beachtet werden, wenn unternehmensexterne Personen eigene Interessen haben könnten. Dies ist z.B. bei einer Aktiengesellschaft der Fall. Die Aktionäre sind an der Ausschüttung einer hohen Dividende interessiert.

Schlüsselergebnisse

Zu den Schlüsselergebnissen, die ein umfassendes Management unterstützen, zählen die Überprüfung der Rentabilitätsszahlen und die Feststellung des Marktanteils. Mit Ermittlung dieser Faktoren kann ein Unternehmen feststellen, inwieweit die Maßnahmen des umfassenden Qualitätsmanagements gegriffen haben